Zweigverein Bremen e.V.

Begrüßung der neuen Geistlichen Beraterin im Zweigverein Bremen

Frau Dr Ute Zeilmann durch die Vorsitzende Maria Wedewer-Steffen

Liebe interessierte Frauen,

 

willkommen im KDFB-Zweigverein Bremen e.V.

 

Zu unserem Zweigverein Bremen gehören z.Z. 44 Frauen im Alter von 52 bis über 95 Jahren aus dem ganzen Stadtgebiet und umzu.

Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse und laden Sie herzlich ein, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen!

 

Wir sind

kirchlich, übergemeindlich, ökumenisch, gesellschaftlich und politisch engagiert.

 

Wir treffen uns

regelmäßig an jedem zweiten Mittwoch im Monat von 09.30 -11.30h.

Es beginnt  mit dem Wortgottesdienst (erarbeitet von unserem Liturgiekreis) im Pfarrheim von St. Ursula, Schwachhauser Heerstraße/Ecke Emma Straße oder der Heiligen Messe in der Kirche.

 

Anschließend gemeinsames, gemütliches Frühstück extra schön gestaltet.

 

Danach folgt ein Vortrag von ReferentInnen zu einem aktuellen Thema aus Kirche, Gesellschaft oder Politik mit anschließendem Gespräch.

 

Einmal im Jahr geht es auf einen gemeinsamen Ausflug und einige unserer Frauen nehmen regelmäßig an einem Besinnungswochenende in einem Kloster teil,  wo wir KDFB-Frauen auf Diözesanebene treffen.

 

Am letzten Donnerstag im Monat ab 10.00 h kommen wir zu einem zwanglosen Stammtisch ins Cafe Knigge, Eingang Carl-Ronning-Straße.

 

Unserer ökumenischen Ausrichtung entsprechend, pflegen wir den Kontakt zum Evangelischen Frauenbund und zu einzelnen orthodoxen Frauen.   

Bremen, 14. April 2022  Friedenspredigt unserer neuen Geistlichen Beirätin

Ich weiß, dass ich nicht in Schande ende, nicht in Schande gerate, zwei Mal bekräftigt der alttestamentliche Gottesknecht im dritten Lied, der Lesung vom Palmsonntag, diese Gewissheit für ihn. Warum auch? Er hat eine gute Aufgabe als Schüler Gottes: Er gibt Gottes aufmunterndes Wort weiter, ist ganz nah bei Gott. Richtet Menschen auf, so heißt es im ersten Lied, schließt alle in den Heilsplan Gottes mit ein, nicht nur sein Volk Israel. Doch seine Zeitgenossen, gut konservativ-traditionell glaubend, trauen ihm und seiner Verkündigung nicht. Sie überhäufen ihn mit Schande, behandeln ihn entwürdigend, schlagen ihn, bespucken ihn, reißen ihm die Barthaare raus.

Und bei Jesus wiederholt es sich ca. 600 Jahre später. Er, der nicht nur Knecht und Schüler, sondern Sohn Gottes ist, tut doch auch Gutes, wofür er nicht in Schande geraten dürfte: Er richtet auf, spricht gute Worte, frohe Nachrichten, handelt ermutigend, heilend. Doch auch er landet wegen der Bedenkenträger in der religiösen Elite und der nur der Macht und Leistung verschriebenen römischen Besatzungspolitik schändlich hingerichtet am Kreuz. Beide, Gottesknecht und Gottessohn enden nach weltlichen Maßstäben in Schande.

Bei Jesus wiegt es noch schlimmer, weil er doch eigentlich in den Seligpreisungen, die wir hörten, eine neue Vision eines Miteinanders als Menschen hat, in der keiner in Schande geraten muss. Er preist die selig, die nach weltlich-menschlichen Kriterien in Schande sind oder mit Schande zu tun haben.

Arm – das ist für viele eine Schande, da halte ich es auch lieber mit Lukas, der wirklich von den materiell Armen ausgeht. Trauerende da ist Schande zu hart, aber es sind Menschen, die in ihrer Trauer grad  nicht so funktionieren wie andere, die leistungsschwächer sind, sich Schwäche und Ohnmacht eingestehen müssen. Trauernde – denen gehen einige lieber aus dem Weg, wo endet Trauer und fängt Selbstmitleid an, wofür man sich ja schon wieder schämen müsste. Die Sanftmütigen, ja die werden beleidigt und betrogen, gegen die tritt man gerne, wenn man die Erfolgsleiter hochkommen will, die wachen oft dann beraubt und beschämt auf, wenn sie zu vertrauensvoll waren, an das Gute im Menschen geglaubt haben und nur benutzt worden sind. Die, die sich nach Gerechtigkeit sehnen, müssen sich erst mal der Schande der Ungerechtigkeit aussetzen und sie wahrnehmen und als Schande empfinden, ehe der Hunger und Durst nach Gerechtigkeit geweckt wird – man setzt sich der Schande der sozialen Ungerechtigkeit aus (Schwere arm und reich, Hunger, unfaire Bezahlung von Männern und Frauen. Barmherzig und rein im Herzen, belächelt als Gutmenschen und nicht selten vorgeführt als Idealistinnen, die in der harten Realität nicht angekommen sind, und meinen durch Vergebung, Güte, Milde, durch Freiheit von Vorurteilen, Toleranz könnte man die Probleme der Welt lösen, stehen sie vor der Schande, dass Güte und offene Herzen so oft erfolglos erscheinen, wenn es um Verhandlungen um begrenzte Ressourcen, Macht und Einfluss geht. Und wer verfolgt, beleidigt, geschmäht wird, erlebt „Schande“ hautnah, gerade im Netz oder wenn man in der Öffentlichkeit steht, wird das immer extremer. Selig, die Friedenstiften, ja auch müssen die Schande annehmen, dass Gewalt herrscht, ganz nah wieder bei uns, extreme Gewaltexzesse und Ohnmacht. Und genau diese Menschen preist Jesus selig?

Ich habe eine sehr persönliche Übersetzung dieses „Selig“ gefunden, in einer Zeit, in der meine Mitbewohnerin und ich in Unizeiten als Assistentinnen an zwei theologischen Lehrstühlen Armut ein Stückweit nachvollziehen konnten und uns deshalb eine Wohnung teilten, Trauer um meinen verstorbenen Vater, der Kampf als Frau in der theologischen Wissenschaft, wo wir viel zu sanftmütig und arglos waren, die Konflikte mit unserer Herkunftsfamilie, wo es keine Akademiker:innen gab. Unser WG Motto war trotzdem immer: Alles wird gut und weil wir beide die Seligpreisungen schätzten, kamen wir drauf:  Selig heißt doch einfach, alles wird gut. Alles wird gut für die Armen, die Trauernden, die sich nach Gerechtigkeit sehnen, alles wird gut für die Barmherzigen, für die Verfolgten, für die, die Frieden stiften. Alles wird gut, ja, darin hat Jesus sich und alle, die an ihm und dem Himmelreich glauben, bekräftigt und bestätigt: Selbst wer nach weltlichen Kriterien in Schande gerät, mit Schimpf und Schande überzogen wird, kann nie bei und von Gott in Schande enden. Daher hat der alttestamentliche Gottesknecht eine gute Perspektive, Jesu Leben und Werk geht weiter. Der Gottesknecht hat einfach recht, alles wird gut, er wird nicht bei und vor Gott in Schande enden.

 

 

 

 

Maria Wedewer-Steffen, Vorsitzende Bremen.

  B E W E G U N G          

 

             Nur wer klug und bewegt ist, kann andere bewegen

                       (abgewandeltes Motto der KDFB-Imagekampagne 2019/2020)

 

2020 starten wir in das zweite Jahr der KDFB-Imagekampagne

"Nur wer bewegt ist, kann andere bewegen!" Dabei bedarf es auch einer gewissen Klugheit, um die Anliegen und Ziele gut zu vermitteln. 

 

Die Themen Verantwortung für die Schöpfung. Frauensolidarität, Lohngerechtigkeit, Glaube und Weihe werden uns daher also weiterhin beschäftigen. 

Bei unserem Monatstreffen im Januar 2020 erfahren wir über den Weg und die Anstrengungen, die die evangelischen Frauen vor Jahrzehnten auf sich genommen haben, um den Zugang zur Ordination zu erreichen. Im Februar 2020 stimmen wir uns auf den diesjährigen Weltgebetstag ein, der von Frauen aus Simbabwe vorbereitet wurde.  Auch hier werden wir Frauen aufgefordert, aufzustehen und zu gehen. Im März 2020 geht es um die gegenseitige Stärkung, gute Worte aufzunehmen und anzunehmen, sich gegenseitig anzuerkennen bei aller Unterschiedlichkeit, und wechselseitig wertzuschätzen. Das schafft ein Klima von Solidarität, Zugehörigkeit und Gemeinschaft und befähigt uns, nach außen gleichermaßen und zielstrebig zu agieren. Im April bei der Mitgliederversammlung kommen Neuwahlen auf uns zu und wir können wieder neue Mitglieder begrüßen. Im Mai 2020 hören wir von einer Initiative älterer Frauen, die sich gegen "rechts" stark machen. Im Juni 2020 führt uns Frau Stephan bei ihrem Besuch dieses Mal starke Frauen aus dem Alten Testament vor Augen und im Juli 2020 dürfen wir uns zum Abschluss des ersten Habjahres auf ein sommerliches Bundesfest freuen.

 

Seien Sie zu unseren Treffen ganz herzlich willkommen!

 

Mit frauenbundlichen Grüßen

Maria Wedewer-Steffen (Vors.)

 

Unsere Projekte:

Internationaler Runder Frauentisch seit über 15 Jahren.

Frauen aller Nationen treffen sich 2-3 mal im Jahr, um über ihr Heimatland zu berichten und sich bei einem selbst zubereiteten landestypischen Essen auszutauschen.

 

Unterstützung des Kinderzentrums "Nadeschda = Hoffnung" im Steppendorf Slawjanka in Westsibirien seit vielen Jahren. 

 

Mitgliedschaft bei

ACAT Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter  e.V.

Mit monatlichen Briefen an die Präsidenten oder Justizminister der Länder und die Botschafter in Berlin protestieren wir gegen Folter, Menschenrechtsverletzungen und anderes Unrecht.

 

Weltgebetstag der Frauen

Wir beteiligen uns aktiv an der Gestaltung.


 

Jahresbeitrag  € 35,00 ab 2019

laut Beschluss der Mitgliederversammlung vom 11. April 2018

(Gegebenenfalls Dauerauftrag ändern)

 

Die Sparkasse in Bremen

Beitragskonto   IBAN DE84 2905 0101 0082 2082 57   BIC SBREDE22XXX

Spendenkonto  IBAN DE80 2905 0101 0082 2082 32   BIC SBREDE22XXX

 

Mit Ihren Spenden unterstützt der KDFB-Zweigverein Bremen regelmäßig das Kinderzentrum "Nadeschda = Hoffnung" in Slawjanka/Westsibirien.

                    

                       Danke für Ihre großzügige Unterstützung!

                                                   

                                                     - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -                     Vorsitzende                                                        

Maria Wedewer-Steffen                                

KDFB Zweigverein Bremen  e.V.                 

Donaustraße 6                                                  

28199 Bremen                                                  

Telefon: 0421 59 62 499                                

                                                                                                                                       

 

Pressemitteilung des ZV Bremen vom 20.4.2021

Der lange Weg der evangelischen Frauen zur Ordination

 

Pastorin Annette Niebuhr 2014

Christuskirche in der Neuen Vahr (Photo: Petra Stubbe)

 

Noch vor der Pandemie hatten wir in unserem Zweigverein die evangelische Pastorin i. R. Annette Niebuhr zu Gast. Als Frau Pastorin Niebuhr 1984 nach Bremen kam, war sie eine der ersten von insgesamt drei oder vier Pastorinnen in der Hansestadt und die erste Pastorin in der Christuskirche in der neuen Vahr. In den 70er/80er Jahren sei es noch nicht selbstverständlich gewesen, dass Pastorinnen eingestellt wurden, so Frau Pastorin Niebuhr. Sie studierte 1970/71 in Köln, danach in Bethel sowie in Münster. Sehr geprägt wurde sie von der feministischen Theologin Dorothee Sölle mit ihrem starken politisch-theologischen Ansatz. In ihrer 30-jährigen Amtszeit wirkte Frau Niebuhr 12 Jahre im Kirchenausschuss der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) mit. Das hat ihr den Blick geweitet für die gesamte Arbeit in der BEK und durch die Mitgliedschaft in der Synode der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) auch auf die Gesamtsituation der Kirchen in Deutschland und ihren Beziehungen zu den Kirchen in der Welt.

Frau Pastorin Niebuhr konnte in ihrem beruflichen Leben als Pastorin auf dem aufbauen, was die evangelische Frauenbewegung schon vor ihr erkämpft und erreicht hatte.

In ihrem Vortrag gab sie uns einen Überblick über den langen, teils steinigen Weg der evangelischen Frauen zur Ordination.

 

 

Grundlegende Erkenntnis der Reformation war die Überzeugung, dass durch die Taufe das Priestertum aller Gläubigen begründet wird und Schrift und Glaube der alleinige Maßstab für die christliche Lehre sind. So haben sich evangelische Frauen schon seit über 500 Jahren in die theologischen und kirchenpolitischen Auseinandersetzungen ihrer Zeit eingemischt.

 

Luther hatte zwar Frauen nicht prinzipiell vom Pfarramt ausgeschlossen, aber es galt in der Kirche und in der Gesellschaft als selbstverständlich, dass Leitungspositionen nicht dem Wesen der Frau entsprachen. Luther wollte die Predigttätigkeit oder Taufe durch Frauen nur in Notfällen angewandt wissen. So nahm die Erkenntnis vom Priestertum aller Getauften, die ja gerade das Potential für ein „Priesteramt“ für Frauen in sich birgt, erst im 20. Jh. Einzug in die evangelischen Kirchen. Bis heute kämpfen Frauen weltweit auch noch in manchen lutherischen Kirchen um die Durchsetzung der Ordination von Frauen und die Gleichstellung im kirchlichen Amt.

 

Der kirchlichen Frauenbewegung gingen die bürgerliche und proletarische Frauenbewegung voraus.

 

 

In der bürgerlichen Revolution von 1848 in Deutschland wurden die Ziele der französischen Revolution auf das Deutsche Reich übertragen. Es wurden „gleiche Rechte für Männer und Frauen“ gefordert, was zum Beginn der Frauenrechtsbewegung führte.

 

 

Aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist es Frauen in vielen Teilen Deutschlands erlaubt, Theologie zu studieren. Sie hatten zwar das universitäre Examen, durften damit aber noch nicht kirchlich praktizieren.

1907 promovierte erstmals in Jena mit Carola Barth eine Frau in evangelischer Theologie.
Pfarrerin durften sie damit noch lange nicht werden.

Die Kirchenmänner wussten allerdings nicht, wie sie diese neuen Kirchenfrauen nennen sollten. Sie dachten sich neue Bezeichnungen wie „Gemeindehelferin“, „Pfarrgehilfin“, „Pfarrverweserin“ aus. Allmählich setzte sich die Bezeichnung „Vikarin“ durch.

 

1927 wies das sog. Vikarinnengesetz der Altpreußischen Union die Richtung, indem es die Einsegnung – nicht Ordination – zum Dienst an Frauen, Mädchen und Kindern vorsah, den Titel „Vikarin“ festschrieb und bestimmte, dass Theologinnen bei Verheiratung im Regelfall aus dem Kirchendienst auszuscheiden hatten.

Die Mehrheit der Theologinnen erstrebte vorerst nicht die volle Gleichstellung der Frauen im geistlichen Amt, sondern ein besonderes „Frauenamt“, ein Amt „sui generis“, das etwa zwischen Pfarramt und Gemeindehelferin angesiedelt war.

 

Eine kleine Minderheit von Theologinnen um Carola Barth forderte aufgrund von Gal 3,28 das volle Pfarramt und die Gleichstellung mit den Pfarrern. Sie schlossen sich 1930 in der Vereinigung Evangelischer Theologinnen zusammen. Das Dritte Reich bedeutete auch für die kirchliche Frauenbewegung einen Rückschritt. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurde die Vereinigung zwangsweise aufgelöst.

 

In der Nachkriegszeit versuchten die Kirchenleitungen zunächst an dem Stand der Vikarinnengesetze festzuhalten, d.h. Festlegung auf ein besonderes Frauenamt, Einsegnung statt Ordination, unterordnende Titulatur, Zölibatsverpflichtung, niedrigeres Gehalt (80 % des Pfarrergehaltes sowie Einzelfallentscheidungen über eine Weiterbeschäftigung nach der Heirat oder eine Berufung ins Gemeindepfarramt, jedoch ohne eigene, alleinige Gemeindeleitung.

Durch den vielfältigen Gemeindeeinsatz in der Zeit des Krieges war jedoch bei vielen Frauen ein neues Selbstbewusstsein gewachsen, sodass sich das berufliche und theologische Selbstbild zunehmend wandelte und viele regionale Theologinnenkonvente mit ihren Stellungnahmen und Anträgen die sukzessive Aufhebung aller Einschränkungen erreichten. Nicht zuletzt förderte der Pfarrermangel im geteilten Nachkriegsdeutschland ein Umdenken zugunsten der vollen Gleichstellung von Frauen.

Die Evangelisch-lutherische Kirche in Lübeck verabschiedete zum 1. Sept. 1958 ein Kirchengesetz, das den Pfarrberuf für Frauen ermöglichte. Im gleichen Jahr wurde dort Elisabeth Haseloff die erste Pastorin, bzw. Pfarrerin.
 

Die erste Landeskirche war dann Hannover, die 1961 die Frauenordination einführte. Nach und nach folgen die anderen Landeskirchen in Deutschland. Als letzte Gliedkirche der EKD führte die Evangelisch-lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe erst 1991 die Frauenordination ein.

 

 

In Bremen wurden 1982 alle bisherigen Frauen diskriminierenden Gesetze in der Evangelischen Kirche abgeschafft. So hatte Frau Pastorin Niebuhr Glück, als sie ihren Pastorinnendienst 1984 antrat.

 

In dem Bestreben nach voller Gleichberechtigung in der Evangelischen Kirche haben die Frauen Kampfbereitschaft und Ausdauer bewiesen und die Kirchenleitung hat im Laufe der Jahrzehnte das berechtigte Anliegen der Frauen verstanden und dem Rechnung getragen. In manchen lutherischen Kirchen weltweit kämpfen allerdings auch heute noch Frauen um die Durchsetzung der Ordination von Frauen und die Gleichstellung im kirchlichen Amt. In Lettland beispielsweise wurde die Ordination wieder zurückgenommen.

Subtilere Ungleichbehandlungen scheinen trotz rechtlicher Gleichstellung selbst heutzutage nicht ganz beseitigt zu sein, wie manche evangelische Pastorinnen berichten.

 

 

 

Auch wenn der Ordination von Frauen in der Evangelischen Kirche ein anderes Amtsverständnis als in der Römisch-katholischen Kirche zugrunde liegt, hat sich der Blick über den Rand der eigenen Konfession auf den Weg der evangelischen Schwestern auf jeden Fall für uns katholische Frauen gelohnt, denn überwiegend waren und sind es nicht theologische Gründe, sondern Machtgründe, die die Kirchenleitung davon abhalten, den Frauen volle und gleichberechtigte Teilhabe am Leben der Kirche zu ermöglichen.

 

 

Bremen, 20.04.2021       Maria Wedewer-Steffen

 

 

 

Pressemitteilung des KDFB ZV Bremen.

Monatstreffen 9.9.2020

 

OMAS GEGEN RECHTS – Der Name ist Programm.

 

Bei unserem ersten Treffen nach der 6-monatigen Corona-Pause hatten wir zwei Vertreterinnen der Initiative OMAS GEGEN RECHTS in unserem Zweigverein zu Gast.

Mit Plakaten, Broschüren, Buttons und Regenschirmen und Musik zu OMAS GEGEN RECHTS schilderten sie uns ihre beeindruckende Initiative:

 

An jedem ersten Sonnabend im Monat trifft sich die Initiative OMAS GEGEN RECHTS Bremen um 13.00 Uhr zu einer Mahnwache vor dem Bremer Rathaus, um gegen Rechts zu demonstrieren. Mit ihrer Initiative stehen die Frauen aus Bremen und umzu nicht allein da. Inspiriert wurde die von der Bremerin Gerda Smorra und Anna Ohnweiler gegründete deutschlandweite Initiative von der in Wien schon seit November 2017 existierenden Gruppe OMAS GEGEN RECHTS. Dort hatte Monika Salzer eine Facebook-Gruppe gleichen Namens ins Leben gerufen, nachdem nach der österreichischen Nationalratswahl ein Rechtsruck in ihrem Land deutlich wurde. Auf sie geht auch der Grundsatztext der Initiative zurück. Wie bei einem Schneeballsystem wuchs die Initiative sehr rasant an:

 

Das OMAS GEGEN RECHTS Deutschland-Bündnis wurde am 3. Februar 2019 als Vernetzungsgruppe für alle inzwischen entstandenen Regionalgruppen gegründet. Das sind mittlerweile weit über 100 von Flensburg bis München, alle vernetzt, aber autark.

Die Bremer OMAS GEGEN RECHTS starteten im Mai 2018 mit 4 Frauen. Mittlerweile sind es hier vor Ort über 140 Frauen.

Was treibt die Frauen um und was bringt sie auf die Straße?

 

OMAS GEGEN RECHTS – der Name ist Programm.

Die Mitglieder der Initiative OMAS GEGEN RECHTS wollen aktiven Widerstand leisten gegen den zunehmenden Rechtsruck, Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft, denn ihnen liegt der Einsatz für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung besonders am Herzen. Gegenüber alten und neuen Nazis wollen sie nicht stumm bleiben, sondern ihre Stimme erheben gegen solche Strömungen. Sie wollen ihr Wissen und ihre Erfahrung an ihre Kinder und Enkel, an die jüngere Generation insgesamt weitergeben. Dafür gehen sie auf die Straße und kommen mit den Passant*innen ins Gespräch. Ihre Aktionsformen sind vielfältig: Demos, Mahnwachen, Vorträge, Diskussionsforen in Schulen, Marktstände, City-Walks, Menschen ketten, usw.

Dabei ist es die Sorge um den Erhalt der Demokratie, die ihnen das Recht auf Widerstand verleiht und sie empfinden das Recht gleichzeitig als Verpflichtung, sich einzusetzen.

 

Die OMAS GEGEN RECHTS nehmen sich heraus, einem Wort Dietrich Bonhoeffers folgend, dem Rad der Geschichte in die Speichen zu fallen, ihren Widerstand laut zu machen, sich einzumischen, denn sie sorgen sich um die Zukunft unserer Stadt, unseres Landes, Europas und der Welt. Mit ihrem Engagement wollen sie den Jungen den Rücken stärken. Wohl wissend, dass sie nur einen kleinen Beitrag leisten können, wollen sie den aber wahrnehmen. Sie haben keine kleinen Kinder mehr, müssen nicht mehr hart in Jobs arbeiten und haben Zeit, sich politisch zu organisieren. Mit augenfälliger Symbolik erheben viele ältere Frauen ihre Stimme zu den gefährlichen Problemen und Fragestellungen unserer Zeit.

 

Im OMA-Lied Bremen lautet der Refrain:

„Omas, Omas –

uns braucht das ganze Land.

Wir kämpfen für die Kinder

und leisten Widerstand.“

 

Bremen, 12. Dezember 2020 Maria Wedewer-Steffen

 

 

KDFB- DV Osnabrück

Vorsitzende Maria Wedewer-Steffen

Donaustr. 6  28199 Bremen

 

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